Tag 17 - Freitag, 13. Mai 2005 |
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Für heute Vormittag ist des Verpacken der Funde in Kartons für
den Rücktragsport geplant. Kartons dazu aus den Altkartonagen
eines Supermarkts holen? Das geht in Deutschland, jedoch nicht in der Mongolei.
Hier wird alles wiederverwertet. Selbst die Kartons. Es müssen einige
im Flohmarkt gekauft werden.
Das gleiche Problem mit Packpapier. Pauls rettende Idee: Die ungarische Botschaft. Er beschafft dort das nötige Altpapier. Den Transport nach Europa wird Cerendorj managen. Die Kartons kommen in einen Container Richtung Ungarn. Dann bekommen wir Nachricht von Paul und Karl will sie holen. Ins Handgepäck und in den Koffer kommen nur einige besondere Stücke. Bei Achat wird es bei der Ausfuhr mit dem Flugzeug keine Probleme geben. Und die Kartons werden gar nicht mehr kontrolliert, hofft Paul. Mittags zeigt uns Cerendorj ein Jagdmuseum in Ulaanbaatar. Hinter Glas alle Tiere, die in der Mongolei jagdbar sind oder waren. Am Nachmittag führt uns Minjin noch durch die Labors für Steinbearbeitung an einem Forschungsinstitut. Karl ist hellauf begeistert von den russischen Maschinen. Beim Blick in die Vitrinen auf die ausgestellten Produkte sieht man jedoch, dass die Mongolen in der Kunstfertigkeit noch Jahre hinter den Chinesen und Südamerikanern hinterher hinken. Interessant sind jedoch die Ansätze zur Neuproduktion von Schnupftabakflaschen aus Achat und Jaspis. Die alten Techniken müssen erst wieder erarbeitet werden. So bleiben zumindest zur Zeit noch alle Schnupftabakflaschen auf dem mongolischen Markt (und Schwarzmarkt) alte, echte Stücke. Eine Zufallsbekanntschaft mit einem mongolischen Mineralienhändler im Labor führt uns noch in sein Haus. Für gehobene Ansprüche ist es schwer etwas interessantes zu bekommen. Karl hat sich jedoch über sein Schnäppchen aus dem Schlafzimmer des Händler gefreut. Ein Achat in nie zuvor gesehener Form, Farbe und Ausbildung, der eigentlich zu einer Schnupftabakflasche verarbeitet werden sollte. Am Abschiedabend werden noch einmal typisch mongolische Speisen gereicht. Unser Dank geht an Minjin und Sersmaa für ihre Führung im Lande, Bogi für ihre Mittlerdienste als Dolmetscherin, Gerlee für ihre Kochkünste, und die Fahrer Amgaa, Enkhee und Munkhuu, dass sie uns unbeschadet über die Pisten befördert haben. Student Lkhagvaa wurde übrigens an diesem Tag von der Universität als bester Student des Fachbereichs ausgezeichnet. Von uns wurde er auch noch einmal befördert, zum Zeltaufbau-Oberingenieur. |
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© 2005 by Ralf Scheinpflug, Lohr | VORHERGEHENDER TAG - NÄCHSTER TAG |