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Die Definition der Grenze Perm-Trias
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Bereits vor über 20 Jahren kamen Zweifel an der Grenzziehung zwischen
Perm und Trias im Germanischen Becken auf. Dies hat sich in den vergangenen
Jahren bestätigt. Von Geologieinteressierten nahezu unbemerkt wurde
bereits 1993 die Perm-Trias-Grenze von der Subkommission Perm-Trias in
den untersten Buntsandsteins hinein gelegt. Seit 2000 lag der Subkommission
Perm-Trias ein weiterer Antrag von Dr. K.-C. KÄDING vor, die Perm-Trias-Grenze
weiter nach oben zu verschieben und neu zu definieren. Im Mai 2001 wurde
diesem Antrag statt gegeben. |
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Die Neudefinition der Perm-Trias-Grenze verschiebt diese bis über
das als "Bröckelschiefer-Folge" des Unteren Buntsandsteins (Untere
Trias, Calvöde-Formation) bekannte Schichtpaket. Die Begriffe "Bröckelschiefer-Folge",
"Oberer Bröckelschiefer", "Unterer Bröckelschiefer" und "Basalbrekzie"
(Auswahl der im Spessart verwendeten Bezeichnungen) - bislang weiter genutzte
Bezeichnungen - dürfen zukünftig nicht mehr verwendet werden. |
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Für die ehemals zur Trias zählende "Bröckelschiefer-Folge"
erfolgte eine Eingliederung als Zechstein 7 (Fulda-Folge) in das Obere
Perm. |
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Begründet wird die neue Grenzziehung mit der Zugehörigkeit
der überwiegend tonigen "Bröckelschiefer"- Sedimente noch zum
ausklingenden Zechstein-Meer. Es erfolgte eine Korrelation mit den Zechstein-
Profilen in Polen und in der Nordsee. |
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Die Grenzschichten in Unterfranken
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Folge dieser neuen Grenzziehung zwischen Perm und Trias - genauer Zechstein
und Buntsandstein - ist ein wesentlich größerer Ausstrich permischer
Gesteine rund um den kristallinen Vorspessart im Westen Unterfrankens und
am Rand des Kinzigtales. Die Trias verliert damit bis zu 60 Meter Profilhöhe. |
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Auf allen geläufigen geologischen Karten des Gebietes ist der
Zechstein 7 noch als "Bröckelschiefer- Folge" in brauner Buntsandstein-Farbe
verzeichnet. Es wird noch Jahre dauern, bis dies auch für den Laien
augenfällig bereinigt wurde. |
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