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Zweiter Fundort für Goosecrekit in der Oberpfalz
Neben der Oberbaumühle gibt es nun einen weiteren Fundort für
den seltenen Zeolith Goosecreekit in Deutschland. Die Autobahnbaustelle
"Schiefe Ebene" bei Bad Berneck lieferte 1996 Kristalle von 1 bis 3 mm
Größe, die zunächst an Dolomit-Kristalle erinnerten. In
Paragenese kamen Skolezit, Stilbit, Laumontit und Heulandit vor.
Literatur: MEIER, S. (1999): Mitt. über
Mineralfunde aus Nordostbayern, 3, S. 3 - 13. ·
WACHSMUTH, J. & MEIER, S. (2004): Zum Steckbrief Goosecreekit.
- Lapis, 29, 2, S. 7. |
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Zeolithe auf Sardinien
Ausführlich über Zeolithe und ihre Fundstellen auf der zu
Italien gehörenden Insel Sardinien berichtet die Zeitschrift Lapis in ihrer
Februar-Ausgabe. Von Sardinien sind mindestens 19 Zeolith-Arten bekannt,
von denen 18 in diesem Artikel ausführlich beschrieben werden. Leider
fehlen aktuelle Analysen zur Feinbestimmung gemäß der aktuellen
Zeolith-Systematik. Außerdem befinden sich auf Sardinien die
Typlokalitäten von Barrerit und Stilbit-Na.
Zeolithe von Sardinien: Analcim, Barrerit, Chabasit (auch als Phakolith),
Epistilbit, Erionit-Ca, Ferrierit-Mg, Gonnardit, Heulandit, Klinoptilolith, Laumontit,
Levyn-Ca, Mesolith, Mordenit, Natrolith, Phillipsit, Stellerit, Stilbit-Na, Thomsonit,
Yugawaralith.
Literatur: PREITE, D. (2003): Mineraliensammeln
im Urlaub. Zeolithfundstellen auf Sardinien. - Lapis, 28, 2, S. 21 - 30. |
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Neuer Zeolith Nabesit
Aus dem Alkalikomplex Ilimaussaq in Südgrönland wird
ein neuer Zeolith gemeldet: Nabesit - benannt nach seinen Hauptelementen
Natrium, Beryllium und Silizium.
Typlokalität für Nabesit ist das Kvanefjeld-Plateau im
Alkalikomplex Ilimaussaq. Das neue Natrium-Beryllium- Silikat mit einer
dem Lovdarit ähnlichen Gerüststruktur kommt dort sehr selten
in Drusen Tugtupit-führender Albitite vor. Nabesit bildet dünntafelige,
(sub)parallel verwachsene Kristalle bis 0,2 x 5 x 5 mm Größe
mit den Flächen {100}, {010}, {001}, {110} und {111}.
Begleitminerale sind Tugtupit, Albit, Neptunit, Gmelinit, Analcim, Gonnardit,
Lovdarit, Trona und Opal.
Literatur: PETERSEN, O.V. et al. (2002): Can.
Mineral. 40, S. 173 - 181 · WEISS, S. (2002):
Neue Mineralien. - Lapis, 27, 6, S. 45. |
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Neuer Zeolith Thomsonit-Sr
Nun wurde auch Thomsonit, ein Nadelzeolith, in getrennte Minerale einer
Mineralreihe, in Thomsonit-Ca (früher Thomsonit) und Thomsonit-Sr
aufgesplittet.
Typlokalität für Thomsonit-Sr ist der Berg Rasvumchorr im Chibiny-Massiv
auf der russischen Halbinsel Kola am Polarkreis. Thomsonit-Sr kommt hier auf
Querspalten im Natrolith-Kern eines Alkali-Pegmatites vor und bildet unter 0,2 mm
große, kurzprismatische, blockige Kristalle mit den Flächen {100}, {010}, {001}
und {110}. Begleitminerale sind Mikroklin, Aegirin, Annit, Astrophyllit, Magnetit,
Fluorapatit, Pyrophanit und Thomsonit-Ca.
An einer zweiten Fundstelle am Berg Yukspor kommt Thomsonit-Sr eng
verwachsen mit Thomsonit-Ca vor und bildet dabei bis 0,02 mm starke
Wachstumszonen innerhalb von Thomsonit-Ca-Kristallen. Das Vorkommen
hier ist an Calcit-Adern in basischen Gesteinen gebunden. Begleitminerale sind
Fluorapophyllit, Tobermorit, Thaumasit und Baryt.
Strontiumreicher Thomsonit mit bis zu 10 Prozent Strontium-Anteil war bereits
von mehreren Fundorten weltweit bekannt, so zum Beispiel vom Roßberg bei
Darmstadt in Hessen, vom Yellow Lake in British Columbia in Kanada, und aus dem
Tajmyr-Gebirge und dem südlichen Jakutien in Rußland.
Literatur: PEKOV, I.V. et al. (2001): Zap. Vses.
Mineral. Obshch. 130/4, S. 46 - 55 · WEISS, S. (2001):
Neue Mineralien. - Lapis, 26, 11, S. 43. |
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Neue Typlokaität für Gmelinit-K
Nach aktueller Entscheidung der IMA ist nicht der bisher angegebene
Fundort Fara Vicentina in der italienischen Provinz Vicenza, sondern der Berg
Alluavi im Lovozero-Massiv auf der russischen Halbinsel Kola Typlokalität
für Gmelinit-K. Am Berg Alluavi wurde Gmelinit-K bereits 1984 beschrieben.
Literatur: KHOMYAKOV, A.P.
et al. (2001): Zap. Vses. Mineral. Obshch. 130/3, S. 65 - 71 ·
WEISS, S. (2001): Neue Mineralien. - Lapis, 26, 10, S. 54. |
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Tetranatrolith gibt es doch
Weitere Analysen von Tetranatrolith haben
ergeben, dass es dieses Mineral doch gibt. Tetranatrolith unterscheidet
sich von Gonnardit durch seine chemische Zusammensetzung, durch den Habitus
(Gonnardit immer als Kugeln oder Rosetten, Tetranatrolith immer als Überzüge
auf Natrolith), durch die Paragenese von Gonnardit mit Thomsonit, jedoch
nie Thomsonit mit Tetranatrolith, und die Bildung von Tetranatrolith als
Folge einer Dehydration aus Paranatrolith.
Literatur: EVANS JR., H.T.
et al. (2000): Amer. Min. 85, S. 1808 - 1815 · Neue
Daten zu "alten" Mineralien: Mineralien-Welt 12, 1: S. 11. |
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Neuer Zeolith Chabasit-Sr
Am Berg Suolaiv im Lovozero-Massiv auf
der russischen Halbinsel Kola fand sich in zelligen Laugungshohlräumen
von Analcim der neue Zeolith Chabasit-Sr in winzigen, bis 0,3 mm großen,
farblosen bis blaßgelben, durchsichtigen, diskusförmigen, gekerbten
Phakolith-Zwillingsaggregaten. Das Vorkommen ist an dünne Kalifeldspat-Aegirin-Pegmatitadern
in Nephelin-Nosean-Syeniten gebunden.
Weitere Zeolithe in der Paragenese sind
Phillipsit, Gonnardit und Analcim.
Literatur: PEKOV, I.V. et
al. (2000), Zap. Vses. Mineral. Obshch. 129, S. 54 - 58 ·
WEISS, S. (2000), Lapis 25, 12, S. 46. |
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Viel über Zeolithe in Lapis 6/2000
In mehreren Artikeln wird im Juni-Heft
des Lapis auch über Zeolithe berichtet. Darunter sind alpine Zeolithe
aus dem Bereich des Hollersbachtales im österreichischen Bundesland
Salzburg (Chabasit, Heulandit, Laumontit, Skolezit und Stilbit). Besonders
die Speibing-Klamm hat hier in der Vergangenheit für hervorragende
Stilbit-Garben gesorgt.
Zeolith-Funde sind in einem zweiten Artikel
aus dem südafrikanischen Diamanten-Sperrgebiet verzeichnet. Natrolith
kommt in der Bultfontein Mine, der Wesselton Mine und der Jagersfontein
Mine in attraktiven Stufen vor.
Über Barrerit von Alaska berichtet
schließlich J. WACHSMUTH (siehe unten). |
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Drei neue gesicherte Fundorte für Barrerit
Von Kuiu Island, gelegen vor der Südküste
von Alaska, USA, werden nach der Typlokalität drei weitere durch Analysen
gesicherte Fundorte des mit Stilbit-Na, Stilbit-Ca und Stellerit verwandten
Zeoliths beschrieben.
Das Fundgebiet für Zeolithe liegt
am östlichen und westlichen Ufer des Rocky Pass, einem schmalen Meeresarm
zwischen Kupreanof Island und Kuiu Island. Hier kommen zeolithgefüllte
Hohlräume in quartären und tertiären Basalten, die Pillow-Strukturen
aufweisen, vor.
Der Barrerit auf Kuiu Island bildet einzelne
Kristalle und garbenförmige Aggregate. Am ersten Fundort überwiegen
dünntafelige Kristalle, am zweiten eher dicktafelige. Der dritte Fundort
zeichnet sich durch Kristallaggregate aus. Die Kristalle erreichen an diesen
Fundorten mehrere Zentimeter Größe. Ihre Farbe ist farblos,
weiß bis hell bräunlich.
Direkte Begleitminerale sind Quarz und
Laumontit. In benachbarten Hohlräumen finden sich Mordenit, Heulandit-Ca
und Heulandit-Na, Calcit und Skolezit. In gleicher Ausbildung wie Barrerit
kommen auch Stilbit-Na und Stilbit-Ca auf Kuiu Island vor.
Literatur: DIRENZO, F. &
GABELICA, Z. (1997), Can. Mineral.
35, S. 691 - 698 ·
SACERDOTI, M., SANI, A. & VEZZALINI, G. (1999), Microporous and Mesoporous
Materials 30, S. 103 - 109
· WACHSMUTH, J. (2000),
Lapis 25, 10, S. 52 - 53. |
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Kein Barrerit aus Norwegen
1993 haben G.W. ROBINSON & V.T. KING
Barrerit von Tosenvegen in der norwegischen Provinz Nordland genannt. Barrerit
soll dort in Kristallen auf Spalten eines veränderten Kalksilikat-Gesteins
gefunden worden sein. E.L. CLOPTON & W.E. WILSON haben 1995 diese Notiz
übernommen.
Zwischenzeitlich hat sich jedoch heraus
gestellt, dass es sich bei diesen Kristallen doch nur um Stilbit handelt,
berichtet der deutsche Zeolith-Sammler J. WACHSMUTH in der Juni-Ausgabe
des Lapis.
Literatur: ROBINSON, G.W.
& KING, V.T. (1993), Mineral. Record 24, S. 393 ·
CLOPTON, E.L. & WILSON, W.E. (1995), Mineral. Record, Index Vol. I
- XXV, S. 96 · WACHSMUTH, J. (2000), Lapis 25, 6,
S. 52 - 53. |
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Tetranatrolith diskreditiert
Tetranatrolith wurde nun offiziell als
identisch mit Gonnardit, einem mit Natrolith verwandtem Nadelzeolith erklärt.
Bereits R. W. TSCHERNICH (1992) führte
Tetranatrolith nicht als eigenständigen Zeolith, sondern als Na-reichen
Gonnardit.
Die Nennungen von Tetranatrolith von den
deutschen Fundorten Großer Teichelberg (Fichtelgebirge), Zeilberg
(Unterfranken), Lautzenbrücken (Westerwald) und Schellkopf (Eifel)
sind somit zu streichen und durch Gonnardit zu ersetzen. Nur vom Schellkopf
war Gonnardit bereits bekannt.
Literatur: ARTIOLI, G. &
GALLI, E. (1999), Amer. Min. 84, S. 1445 - 1450 ·
TSCHERNICH, R. W. (1992), Zeolithes of the World, S. 219 ·
WEISS, S. (1999), Lapis, 24, 12, S. 47. |
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