Tag 14 - Dienstag, 10. Mai 2005
 

 
 
Bild 1 (links): Routemap für Tag 14. - Bild 2 (Mitte): Quarzgang. - Bild 3 (rechts): Jaspis-Fundstelle südlich Naturpark Gorkhi-Terelj.
 
Der Tag beginnt mit einer Informationsveranstaltung über die Przewalski-Pferde, einer urtümlichen Wildpferdrasse, die im benachbarten Hustai Nationalpark beheimatet sind. Heinz handelt noch unseren Übernachtungspreis um einige Dollar herunter, nachdem es mit den Duschen und dem heißen Wasser auch in diesem Camp Probleme gegeben hat. Im Nationalpark können wir die Pferde von weitem auf einer Weide sehen. Auf der Rückfahrt dann noch eine weiteres in freier Wildbahn den gegenüberliegenden Talhang herunter galoppierend.

Auf der Überlandstraße Richtung Ulaanbaatar häufen sich die Schlaglöcher. Wir sind froh als wir endlich entlang der Eisenbahnlinie von Rußland nach Ulaanbaatar hinein fahren. Am Stadtrand ein Polizeiposten. Unseren Fahrer Enkhe erwischt es mal wieder: Eine besonders gründlich Kontolle seiner Papiere. Während der Durchfahrt durch Ulaanbaatar ist die wichtigste Aufgabe der Abstecher zum Büro der Aeroflot. Den Rückflug für Samstag fest machen. Heinz und Bogi übernehmen diese Aufgabe. In Ulaanbaatar ist auch wieder Gelegenheit, den Proviantvorrat aufzufrischen. Treffpunkt ist eine Tankstelle am östlichen Stadtrand. Verabredet hat sich Paul hier auch mit seinem Freund Cerendorj.

Bei der Ausfahrt aus der Stadt der nächste Polizeiposten. Wieder erwischt es unsere Fahrer. Wieder heißt es warten. Östlich der Stadt gabelt sich die Straße. Wir nehmen den Abzweig nach links Richtung Naturpark Gorkhi-Terelj. Nördlich der Straße fallen bereits die Granitberge auf. An einem ist deutlich im Gelände ein Quarzgang erkennbar. Ein Stück weiter rechts ein Grabeneinschnitt. Unsere Fahrzeuge biegen auf die Wiese ab. Die Grabenböschung besteht hier aus einem Devon-Jaspis, erklärt uns Sersmaa. Das Alter hat man auf Grund von Ostracoden im Gestein bestimmen können. Belegstücke gibt es reichlich. Die ganze Böschung erscheint in einem tiefen Rot.

 
 
 
Bild 4 (links): Halde der Rauchquarz-Fundstelle im Naturpark Gorkhi-Terelj. - Bild 5 (rechts): Camp Gorkhi, Außenstelle der Universität Ulaanbaatar.
 
Weiter hinein in den Naturpark Gorkhi-Terelj fühlen wir uns bald wie in den Alpen. Links und rechts hohe zerklüftete Bergkämme mit sanften Weideflächen im Tal. Wieder geht es rechts von der Straße ab und noch ein Stück den Hang hinauf. Von der Rückseite zur Fundstelle gelangt sehen wir denen Ausmaße noch gar nicht. Oben am Grat einige tiefe Schächte in den Quarzgängen. Dann vor uns eine mächtige Halde von herausgebrochenem Material. Die Chinesen haben hier nur nach Industriequarz gesucht. Die Mineralstufen waren uninteressant für sie. Doch nicht für uns. In der Halde findet sich viel Rauchquarz, einzelne Spitzen, Kristallgruppen, ganze Platten mit schwarzen Rauchquarz-Kristallen auf großen Feldspat-Kristallen. Es soll auch Topas geben. In kleinen Hohlräumen im Gestein kann ich klare Kristalle mit abweichender Kristallform erkennen. Topas? Apatit? Wenn die Stücke zu Hause sind, werde ich es wissen.

Für das Nachtquartier müssen wir noch ein Stück weiter ins Tal hinein fahren. In einem Seitental links führt der Weg zu einer ehemaligen Bergarbeitersiedlung, heute eine Außenstelle der Universität Ulaanbaatar für die Feldarbeit. In einem der Gebäude machen wir uns breit. Amgaa ist heute Abend der Koch. In einer Mulde neben dem Gebäude macht er Feuer und darüber werden Fleischspieße gegrillt.

 

 
© 2005 by Ralf Scheinpflug, Lohr VORHERGEHENDER TAG - NÄCHSTER TAG