Tag 9 - Donnerstag, 5. Mai 2005 | ||
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Bild 1 (links) Routemap von Tag 9. - Bild 2 (rechts): Jurten der mongolischen Familie. | ||
Nach dem Besuch eines GTZ-Informationszentrums in einer nahegelegenen Jurte setzen wir unsere Reise fort. Erstes Tagesziel werden die über 100 Kilometer langen Sanddünen von Khongoriin Els sein. Doch bis dort hin wird es ein langer Weg und ereignisreicher Weg werden. | ||
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Bei der Ausfahrt aus dem Saikhan Uul durch ein Trockental auf südlicher
Seite lacht das Geologenherz. Schräg einfallende Schichtungen beiderseits
des weiten Tals. Neg minut soks. Eigentlich benötige ich nur einen kurzen
Stopp zum fotografieren, doch die anderen Reiseteilnehmer nutzen den Stopp
gleich als biologische Pause. So bleit etwas Zeit die Schichten näher
unter die Lupe zu nehmen. Lakhagvaa folgt mir gleich mit dem Geologenhammer.
An der Böschung Absuchen der Schichtflächen mit geschultem Auge
nach Fossilien. Auf einer markanten Bank erste Muschelreste. Dazwischen
schwarze Fischreste. Fischschuppen, vielleicht auch Fischzähne, und
kleine Knöchelchen. An anderer Stelle zwischen den Muscheln Steinkerne
von Schnecken. Schnell sind einige Proben genommen. Was es genau ist, werde
ich erst zu Hause erfahren.
Vorbei an immer imposanter werdenen Schichten, von denen eigentlich jede Stelle einen Aufenthalt wert wäre, geht es weiter in die weite Senke südlich des Gebirges. Auf der anderen Seite der Senke in der Ferne bereits die ersten Sanddünen. Wir werden sie noch für die nächsten Stunden an unserer Seite haben während wir weite Geröllfelder passieren. Irgend wann fehlt der Jeep. Der zweite Kleinbus kommt noch. Wir warten. Nach einer halben Stunde immer noch kein Jeep mit Amgaa und Minjin in Sicht. Wir entscheiden, der zweite Kleinbus fährt zurück. Da wird wieder etwas mit dem Motor vom Jeep sein. War es aber nicht. Der Jeep steckte auf drei Rädern fest. Das linke Vorderrad hat sich selbständig gemacht. Direkt am Khongoriin Gol, dem Fluss entlag den Sanddünen, machen wir Mittag. Mittag ist eigentlich der Uhrzeit nach falsch, es ist in der Regel bereits später Nachmittag. Wir haben mit unseren mongolischen Freunden vereinbart mittags nichts zu kochen, um Zeit zu sparen. Die Brotzeit ist schnell ausgepackt und auch wieder eingepackt. Hier entlang den Sanddünen von Khongoriin Els und dem davor liegenden Saxaul-Wald haben wir den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht. |
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Bild 3 (links): Schichten in Wadi südöstlich Bayan Tsagaan Uul. - Bild 4 (Mitte): Die Sanddünen von Khongoriin Els vor dem Nomgon Uul. - Bild 5 (rechts): Saxaulbaum vor Khongoriin Els. | ||
Weiter geht es nun wieder Richtung Norden. Nächstes Ziel wird
das Arts Bogd Gebirge sein, vor dem wir unsere Zelte aufschlagen werden.
Ich hoffe, irgendwo nördlich des Berg Burugdi, wo es farbenprächtige
Achate gibt. Den Artikel aus der Zeitschrift Lapis habe ich bereits heraus
geholt. Das Bild vom Berg Burugdi darin wird unser Leitfaden für das
Tagesziel werden. Schon von weitem können die schwarzen Basaltplateaus
vor dem Arts Bogt Uul ausgemacht werden, davor vier Basaltkuppen, Reste
der Erosion. Die eine Kuppe ist zu spitz, die nächste zu flach, die
dritte zu rund, die vierte zeit eine schräge Flanke wie auf dem Foto
im Artikel - nur seitenverkehrt. Diesen Berg steuern wir an. Östlich
von diesem Berg fragen wir einen Nomaden nach Quarz und Achat. Er zeigt
nach Nordwesten. Erste Stücke liegen bereits in der Nähe seiner
Jurte. Wir sind auf der richtigen Spur.
Noch ein Stück um den Berg, der der Berg Burugdi sein kann. Dann ein Blick aus nördlicher Richtung zurück. Er ist es. Neben den Fahrzeugen liegen bereits herrliche Chalcedone und Stücke von Quarzdrusen. Minjin treibt uns zur Eile. Zelte aufbauen. Dort drüben an der Hügelkette ist ein günstiger Zeltplatz. Wir bauen heute die Zelte besonders schnell auf - wir sind bereits inmitten einer der besten Achat-Fundstellen der Mongolei. Bis zum Schlafen gehen häufen sich bereits die gesammelten Achate - nur das Beste vom Besten - neben den Zelten. |
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© 2005 by Ralf Scheinpflug, Lohr | VORHERGEHENDER TAG - NÄCHSTER TAG |