Gesteine und Schichtung
des Buntsandsteins in Unterfranken

Verbreitung
Definition Sandstein
Schichten des Oberen Buntsandsteins
Schichten des Mittleren Buntsandsteins
Schichten des Unteren Buntsandsteins
Liegendes
 

 

Verbreitung

Gesteine des Buntsandsteins streichen im Westen bis Nordwesten Unterfrankens von Odenwald bis Rhön oberirdisch aus. Im Untergrund Mainfrankens, im Oos-Saale-Trog, reichen die Buntsandstein-Schichten bis weit nach Mittel- und Oberfranken hinein.
 
Über 100 Jahre geologische Landesaufnahme haben für den Unterfranken, Spessart und Rhön die unterschiedlichsten, voneinander abweichenden Gliederungen mit Lokalbezeichnungen wie "Miltenberger Sandstein", "Rohrbrunner Geröllsandstein", "Geierberg-Grobsandstein" und "Fränkischer Chirotheriensandstein" - um nur einige davon zu nennen - gebracht. Heute ist das durch den Arbeitsausschuss Buntsandstein der geologischen Landesämter im Jahre 1974 erstellte Normalprofil für alle Bearbeiter verbindlich. Hinzu kommt die veränderte Grenzziehung zwischen Perm und Trias von 2001, die Auswirkungen auf den Unteren Buntsandstein hat.
 
Rechnet man die Mächtigkeiten der einzelnen Horizonte zusammen, kommt man für den Spessart im Westen Unterfrankens auf eine Sedimentfolge von rund 500 Metern. Die Daten der nachfolgenden Schichtbeschreibung stammen überwiegend aus dem Spessart. Hinweise zu abweichenden Ausbildungen in Rhön oder Odenwald fehlen jedoch nicht.
 
Die Schichten grafisch übereinander gestellt als Profil zeigt eine Sonderseite.Buntsandstein-Profil.
 
 

Definiton Sandstein

Ein Sandstein ist ein verfestigtes Sedimentgestein aus gerundeten bis kantigen Körnern, deren Durchmesser nach DIN 4022 im Größenbereich zwischen 0,063 und 2 Millimeter liegen. Mit dem Begriff "Sand" wird ein definiertes Korngrößenintervall bezeichnet. Ein Sandstein ist nicht durch einen bestimmten Mineralbestand definiert. Als Hauptmineral kommt in der Regel Quarz vor. Einzelne Sandkörner können auch aus anderen Mineralen oder Gesteinsbruchstücken bestehen.
 
 
Bild 1 (links): Grenze Buntsandstein-Muschelkalk am Grainberg bei Gambach. - Bild 2 (rechts): Untere Röttonsteine mit Reduktionshorizonten in der alten Tongrube bei Wiesenfeld.
 
   

Schichten des Oberen Buntsandsteins

Myophorienbank
  Mächtigkeiten: 0,20 bis 0,80 Meter.
  Lage: Etwa 3 bis 4 Meter unterhalb der Obergrenze Buntsandstein in den Oberen Röttonsteinen. 
  Gesteine: Grünlicher, feinsandiger, dolomitischer Kalk.
  Fossilinhalt: An einigen Stellen reichlich, jedoch schwer auffindbar. Bekannt sind Conchostraken (Cyzicus germari, Cyzicus minuta), Muscheln (Myophoria vulgaris, Myophoria costata, Modiola hirudiniformis, Panopaea althausi), Brachiopoden (Lingula tenuissima) und unbestimmte Knochenreste aus dieser Bank, im Thüringen auch die seltene Beneckeia wogauana.
 
Obere Röttonsteine
  Alte Bezeichnungen: Obere Röt-Tone, für die obersten 5 Meter auch Myophorienschichten.
  Mächtigkeiten: 28 bis 35 Meter.
  Gesteine: Rotbraune, violettstichige, bröckelige Tonsteine. Im oberen Bereich mehrere graugrüne Reduktionshorizonte und wenige Zentimeter mächtige, helle Steinmergelbänke. Im unteren Bereich bis 25 Zentimeter dicke, violettrote bis graugrüne, tonige, feinkörnige, auskeilende Sandsteinlagen mit zum Teil quarzitische und seltener kalkig-dolomitischer Bindung.
  Mineralinhalt: Über das ganze Profil sind zentimeterdicke Gipsschnüre anzutreffen, die im Sickerwasserbereich durch Calcit ersetzt sind. Geoden mit Calcit-Kristallen und vereinzelt Manganmineralen.
 
Rötquarzit
  Alte Bezeichnungen: Fränkischer Chirotheriensandstein, Fränkischer Chirotherienquarzit, Oberer Chirotheriensandstein, Oberer Chirotherienquarzit.
  Mächtigkeiten: 0 bis 20 Meter; gegen Norden schwächer werdend (Bad Kissingen 0,25 Meter) und auskeilend, gegen Südwesten stärker werden (Odenwald bis 20 Meter).
  Gesteine: Harter, feinkörniger, blaßer (weißlich, grünlich, auch rötlich bis violett), quarzitischer Sandstein, der in Unterfranken in eine mächtige Unterbank und eine von schwachen Tonsteinlagen durchsetzte Oberbank geteilt ist. In den Quarzit eingestreut können Kalkknollen eingestreut vorkommen. Zwischen Ober- und Unterbank sind bis 3 Meter mächtige rote, überwiegend tonige Lagen eingeschoben.
  Fossilinhalt: Auf den Schichtflächen Rippelmarken, Saurierfährten (Chirotherium und andere Arten) und Wurmspuren (Corophioides sp.).
 
 
Bild 3 (links): Rötquarzit und untere Röttonsteine in der Tongrube Untereschenbach. - Bild 4 (rechts): Untere Röttonsteine auf Plattensandstein im Steinbruch westlich Röttbach.
 
Untere Röttonsteine
  Alte Bezeichnung: Untere Röt-Tone.
  Mächtigkeiten: 0 bis 70 Meter; gegen Südwesten im Odenwald auskeilend, gegen Norden deutlich stärker werdend.
  Gesteine: Sattrote bis braunrote, bröckelige, lehmig verwitternde Tonsteine. Im unteren Bereich geringmächtige, graugrünliche bie blaßviolette Reduktionshorizonte. Im unteren Bereich auch quarzitische Einschaltungen und dünne, schnell auskeilende Sandsteinlagen.
  Mineralinhalt: Gipsschnüre und Hohlräume mit Calcit- und Dolomit-Kristallen. Auf den quarzischen Sandsteinlagen nahe der Basis Rippelmarken und Sand-Steinsalz-Kristalle. 
  Fossilinhalt: Kaum erkennbar Conchostraken (Cyzicus germari, Cyzicus minuta) in den Tonsteinen.
 
Grenzquarzit
  Mächtigkeiten: 0,10 bis 1,20 Meter; gegen Norden auskeilend.
  Gesteine: Fein bis mittelkörniger, hellgrüner, glimmerführender, quarzitischer Sandstein, der oft in zwei Lagen aufgespalten ist. Dazwischen bis zu 2 Meter tonige Sandsteine. Gegen Norden wird der Sandstein karbonatreicher.
  Fossilinhalt: Auf Schichtflächen Rippelmarken und Saurierfährten (Chirotherium barthii und weitere Arten).
 
Plattensandstein
  Mächtigkeiten: 25 bis 70 Meter, nach Norden zunehmend.
  Gesteine: Feinkörnige, rotbraune, mittel- bis dickbankige Sandsteine, durchsetzt von durchschnittlich 1 Meter mächtigen Tonsteinlagen. Gegen Norden Übergang der Sandsteine in Schiefertone.
  Mineralinhalt: Auf Schichtflächen selten Sand-Steinsalz-Kristalle.
  Fossilinhalt: Auf Schichtflächen Strömungsmarken, Rippelmarken, Netzleisten und Saurierfährten (Chirotherium barthii und weitere Arten). Im Gestein Wurzelhorizonte, Holz- und Stegocephalenreste (Mastodonsaurus ingens, Parotosaurus nasutus).
 
 
Bild 5: Plattensandstein im Steinbruch bei den Rettersbacher Höfen.
 
Chirotherienschiefer
  Alte Bezeichung: Unterer Chirotherienschiefer, Pseudomorphosen-Tone.
  Mächtigkeiten: 1 bis 8 Meter.
  Gesteine: Feinblättrige, glimmerführende, rotbraune bis blauviolette bis grüngraue Tonschiefer mit fein- bis mittelkörnigen Sandsteinen im unteren Teil.
  Mineralinhalt: Im Tonschiefer und auf Sandsteinlinsen Sand-Steinsalz-Kristalle.
  Fossilinhalt: Rippelmarken, Chirotherienfährten, Röhren von Bohrwürmern.
 
 
Bild 6: Profile aus dem Oberen Buntsandstein quer durch Unterfranken. Gegen Nordosten dünnen die Sandsteine und Quarzite aus; Tonschiefer dominieren hier.
 
 

Schichten des Mittleren Buntsandsteins

Thüringischer Chirotheriensandstein
  Alte Bezeichnungen: Unterer Chirotheriensandstein, Unterer Chirotheriumquarzit, Thüringer Chirotherienschichten.
  Mächtigkeiten: 0,25 bis 5 Meter; gegen Norden mächtiger werdend.
  Gesteine: Feinkörnige, durch sekundäre Reduktionsvorgänge überwiegend graugrüne bis weiße, im frischen Zustand rotbraune Sandsteine, teilweise quarzitisch und dolomitisch gebunden.
Mineralinhalt: Manganverbindungen in Poren.
  Fossilinhalt: Auf Schchtflächen Rippelmarken, Netzleisten, Regentropfeneindrücke, Lebensspuren und Saurierfährten. Aus diesem Horizont stammen die Fährten von "Saurichnites" und Chirotherium vom historischen Fundort Aura an der Saale.
 
Solling-Sandstein
  Alte Bezeichnung: Karneol-Dolomit-Übergangsschichten, Mittlerer Buntsandstein 4, Solling-Folge.
  Mächtigkeiten: 2,40 bis 6,50 Meter.
  Gesteine: Uneinheitlich ausgebildeter, rotbrauner bis violetter, auch graugrüner bis weißer Sandstein. Löcherig, vereinzelt mit Feinkiesgeröllen und Schluffsteinschmitzen. Bankunterseite uneben, wulstig mit runden Löchern von Tongallen. Häufig Tonsteinlagen.
  Mineralinhalt: Im oberen Teil selten Dolomit- und Chalcedon-Knollen.
  Fossilinhalt: Selten Rippelmarken und Trockenrisse auf Schichtflächen. Wurzelhorizonte im Gestein.
 
Karneol-Dolomit-Horizont
  Alte Bezeichnungen: Karneol-Dolomit-Bank, Untere Violette Grenzzone.
  Mächtigkeiten: 0,50 bis 2,50 Meter; gegen Norden auskeilend.
  Gesteine: Im unteren Teil feinkörnige, braunrote bis blauviolette, mürbe Sandsteine mit grünlichen Reduktionsflecken und rotbraunen, grauen bis bläulich-violetten, stark sandigen Schluffsteinlagen im Hangenden. Charakteristisch und namensgebend sind die Dolomit-Knauern und Chalcedon-Knollen. Lokal mit schwacher Geröllführung.
  Mineralinhalt: Bis 15 Zentimeter große, weiße bis rosafarbene Dolomit-Knauern und knollenförmige, graue, weiße bis rosafarbene, selten rote bis orange Chalcedon-Knollen. Gesteinsbildende Minerale sind Quarz und Muskovit.
  Besonderheit: Der Karneol-Dolomit-Horizont am Top der Hardegsen-Formation wird als alte Landoberfläche angesehen, die teilweise errodiert ist. Diese Erscheinung führt die Bezeichnung Hardegsen-Diskordanz. Belege hierfür sind Konkretionen, Wurzelböden, Entschichtung und eine diffuse Untergrenze.
 
 
Bild 7 (links): Felssandstein im Bachriss südlich der Eidenbacher Höfe. - Bild 8 (rechts): Felssandstein am ehemaligen Steinbruch Steinernes Haus bei Rechtenbach.
 
Felssandstein
  Alte Bezeichnungen: Kristallsandstein, Obere Wechselfolge, Oberer Geröllhorizont.
  Mächtigkeiten: 10 bis 40 Meter.
  Gesteine: Mittelkörnige, violett- bis braunrote, mittel- bis dickbankige, teils schräggeschichtete, extrem harte Kristallsandsteine. In der südlichen Rhön in zwei Pakete, getrennt durch Tonschiefer, aufgespalten. Bindung quarzitisch-kristallin. Im Gestein sind Gerölle bis 15 Millimeter Durchmesser unregelmäßig verteilt. Stellenweise treten Tongallen bis 10 Zentimeter Größe auf.
  Mineralinhalt: Gesteinsbildende Minerale sind Quarz und zu einem geringen Anteil auch Feldspäte.
  Fossilinhalt: Lebensspuren, Holzreste, Stegocephalenreste (Capitosaurus sp., Cyclotosaurus sp.).
  Besonderheit: Durch die große Kompaktheit und Härte der Blöcke neigt der Felssandstein stark zur Felsmeerbildung.
 
Hardegsener Wechselfolge
  Alte Bezeichnungen: Spessart-Plattensandstein, Spessart-Wechselfolge, Geiersberg-Wechselfolge, Wechselfolge, Hardegsen-Abfolgen 2, 3 und 4.
  Mächtigkeiten: 21 bis 28 Meter.
  Gesteine: Fein- bis grobkörnige, blaßviolette, weiß gestreifte bis weiße Sandsteine. Verbreitet ist Schrägschichtung. Sporadisch Quarzgerölle bis 5 Millimeter Durchmesser und große Tongallen. Eingeschaltet sind relativ viele dünnbankige Sandstein-Tonstein-Wechselfolgen mit rotbraunen, glimmerreichen Schluff- und Tonsteinlagen.
  Fossilinhalt: Stellenweise massenhaft Wurmbauten u.a. von Corophioides.
 
Hardegsener Grobsandstein
  Alte Bezeichnungen: Hardegsener Sandstein, Spessart-Grobsandstein, Spessart-Sandstein, Geiersberg-Grobsandstein, Grobsandstein.
  Mächtigkeiten: 14 bis 20 Meter.
  Gesteine: Mittel- bis grobkörnige, violettrote bis blaßviolette bis weiße Sandsteine. Häufig schräg geschichtet. Im oberen Bereich Gerölle bis 12 Millimeter Größe, Tongallen bis 7 Zentimeter Größe.
  Fossilinhalt: Auf Schichtflächen Strömungs- und Belastungamarken sowie Netzleisten. Lebensspuren in Form von Grabgängen von Borhwürmern, u.a. Corophioides.
 
Detfurther Wechselfolge
  Alte Bezeichnungen: Detfurth-Wechselfolge, Rhön-Wechselfolge, Zwischenschichten.
  Mächtigkeiten: 14 bis 19 Meter.
  Gesteine: Fein- bis grobkörnige, violettrote bis blaßrosafarbene Sandsteine. Häufig Schrägschichtung. Große Tongallen und Korrosionslöcher. Einen wesentlichen Anteil haben Sandstein-Tonstein-Wechselfolgen mit rotbraunen, teils glimmerhaltigen Tonsteinlagen bis 0,60 Meter Mächtigkeit.
 
Detfurther Geröllsandstein
  Alte Bezeichnungen: Dicke Bank, Detfurther Sandstein, Detfurth-Sandstein, Geiersberg-Geröllsandstein, Rhön-Sandstein, Basis-Sandstein.
  Mächtigkeiten: 20 bis 25 Meter.
  Gesteine: Mittel- bis grobkörniger, violettroter bis blaßvioletter, schwach weiß gestreifter, teilweise schräg geschichteter Sandstein mit Quarzgeröllen bis 12 Millimeter Durchmesser. Nahe der Basis auch große, rotbraune Tongallen und Korrosionslöcher. Im oberen Teil bis 1,20 Meter starke, rotbraune Tonsteinlagen häufig.
  Mineralinhalt: Die Korrosionslöcher enthalten einen schwarzen, manganhaltigen Mulm.
  Besonderheit: An der Basis der Detfurth-Formation besteht eine Unterbrechung in der Sedimentation, die Detfurth-Diskordanz. In der Schichtenabfolge im Spessart fällt sie jedoch nicht auf.
 
Volpriehausener Wechselfolge
  Alte Bezeichnungen: Volpriehausen-Wechselfolge, Rohrbrunner Wechselfolge, Eichsfeld-Wechselfolge, Wechselfolge.
  Mächtigkeiten: 49 bis 60 Meter.
  Gesteine: Eintönige Abfolge von fein- bis grobkörnigen, violettroten bis blaßvioletten, weiß gestreiften Sandsteinen, in die einige bis 0,95 Meter dicke Tonlagen eingeschaltet sind. Häufig Schrägschichtung. Im oberen Bereich Quarzgerölle bis 5 Millimeter größe. Auch große Tongallen kommen vor.
  Mineralinhalt: Gesteinsbildende Minerale sind Quarz, Feldspäte und wenig Glimmer. In Tongallen kugelige, feinblättrige Aggregate von weißem Baryt, im Sandstein derbe Baryt-Putzen. Lockersandnester mit schwarzen Manganoxyden.
 
Volpriehausener Geröllsandstein
  Alte Bezeichnungen: Mittlerer Geröllhorizont, Volpriehausener Sandstein, Volpriehausen-Sandstein, Rohrbrunner Geröllsandstein, Eichsfeld-Sandstein, Basissandstein.
  Mächtigkeiten: 0 bis 27 Meter; der Horizont keilt im Spessart aus.
  Gesteine: Mittel bis grobkörnige Sandsteine von blaßvioletter bis braunroter Farbe. Schrägschichtung. Tongallen bis 10 Zentimeter Größe. Im oberen Teil typische Quarzgerölle bis 25 Millimeter Durchmesser. Im unteren Teil nicht selten bis 0,50 Meter starke, rotbraune Tonsteinlagen.
  Gerölle: Überwiegend helle, undurchsichtige bis durchscheinende Quarze, etwa 10 Prozent machen rosafarbene bis weiße Chalcedone, schwarze Lydite, grüne Chloritquarzite, mürbe Quarzite und hellrosa bis hellgraue Quarzporphyre aus. Viele Gerölle sind kaum gerundet, was auf einen kurzen Transportweg hin deutet.
  Besonderheit: An der Basis der Volpriehausen-Formation besteht eine Unterbrechung in der Sedimentation, die Volpriehausen-Diskordanz. In der Schichtenabfolge im Spessart fällt sie nur durch das Auskeilen des Volpriehausener Geröllsandsteins auf.
 
 

Schichten des Unteren Buntsandsteins

Tonlagen-Sandstein
  Alte Bezeichnung: Miltenberger Wechselfolge.
  Mächtigkeiten: 30 bis 40 Meter.
  Gesteine: Fein- bis grobkörniger, blaßvioletter, weiß gestreifter, dünn- bis mittelbankiger Sandstein. Gehäuft rotbraune Tonsteinlagen, daneben auch plastische, dünnbankige Tonstein-Sandstein-Wechselfolgen. Charakteristisch sind große Tongallen und Korrosionslöcher.
  Mineralinhalt: Schwarzer Manganmulm in den Korrosionslöchern.
 
Basis-Sandstein
  Alte Bezeichnung: Oberer Miltenberger Sandstein.
  Mächtigkeiten: 15 bis 21 Meter.
  Gesteine: Dickbankiger, meist horizontal geschichteter, fein- bis mittelkörniger, braunroter, weiß gestreifter Sandstein. Reich an scheibenförmigen, braunroten Tongallen, die sich zu ganzen Lagen verdichten können.
Fossilinhalt: Netzleisten auf Schichtflächen.
 
 
Bild 9: Sandsteine der Calvörde- und Bernburg-Formation im einem alten, heute unter Naturschutz gestellten Steinbruch zwischen Reistenhausen und Kirschfurt am Main.
 
Dickbank-Sandstein
  Alte Bezeichnung: Unterer Miltenberger Sandstein.
  Mächtigkeiten: 60 bis 85 Meter.
  Gesteine: Plattiger bis dickbankiger Sandstein, fein- bis mittelkörnig, braunrot bis blaßrot, hellgrau gestreift. Schräg- und Kreuzschichtung. Eingeschaltet sind rotbraune, bis 0,60 Meter mächtige Tonsteinlagen. Braunrote Tongallen und Lockersandnester.
  Mineralinhalt: Gesteinsbildende Minerale sind Quarz und Feldspat in schwach kantengerundeten bis gut gerundeten Körnern, daneben auch Muskovit. Die Lockersandnester sind durch Mangan- und Eisenoxyde geschwärzt.
 
ECKscher Geröllsandstein
  Alte Bezeichnung: ECKscher Geröllhorizont.
  Mächtigkeiten: 20 bis 30 Meter.
  Gesteine: Hellgraue bis hellbraunrote, mittel- bis dickbankige Sandsteine mit spärlich verteilten Geröllen und Grobsandführung. Gegen Norden verliert sich die Geröllführung.
  Mineralinhalt: Gesteinsbildendes Mineral ist neben Quarz der Feldspat (Zusammensetzung ähnlich dem Heigenbrückener Sandstein). Schwerminerale.
  Gerölle: Meist bis 15 Millimeter große, runde oder gut kantengerundete, weiße und rötliche Quarze, seltener Quarzite oder schwarze Lydite.
 
 
Bild 10: Sandsteine der Calvörde-Formation in einem alten Steinbruch im Sinntal nördlich Obersinn.
 
Heigenbrückener Sandstein
  Alte Bezeichnung: Tigersandstein.
  Mächtigkeiten: 25 bis 50 Meter.
  Gesteine: Dick- bis mittelbankige, fein- bis mittelkörnige Sandsteine. Vereinzelt Tonsteinzwischenlagen. Im Bereich des Vorspessarts sekundär im Staubereich des Zechstein 7 grüngrau bis graugrün ausgebleicht.
  Fossilinhalt: Trockenrisse, Strömungswülste und Kehlmarken (flute casts).
  Mineralinhalt: Vereinzelt Sand-Steinsalz-Kristalle in den unteren Lagen. Gesteinsbildende Minerale sind Quarz, verschiedene Arten von Feldspäten (besonders Kalifeldspat - Mikroklin und Plagioklas) und untergeordnet etwas Glimmer. An Schwermineralen sind Turmalin, Zirkon, Apatit und Erze vorhanden.
 
Eisensandsteinbank
  Alte Bezeichnungen: Rot- oder Brauneisensteinbank, auch Rot- oder Brauneisensteinflöz, Toneisensteinbank.
  Mächtigkeiten: 0,05 bis 0,30, maximal 0,50 Meter; die Bank ist nicht durchgängig.
  Gesteine: Erzreiche, im Bruch blutrot gefärbte, feinkörnige Sandsteinbank im Stauwasserbereich der Liegenden Zechstein-Schichten.
  Mineralinhalt: Limonit in Form von Krusten auf der Bank. Eisengehalt zwischen 15 und 21 Prozent.
 
 

Liegendes

Die Schichten im Liegenden wurden bis vor kurzen noch zum Buntsandstein gezählt. Im den vergangen Jahren wurden sie dem Zechstein zugeschlagen. Näheres hierüber auf der Seite zurPerm-Trias-Grenze in Unterfranken.
 

 
© 2001 by Ralf Scheinpflug, Lohr · Stand: 09. Sept. 2002